Philosophie und Menschenbild

Jeder Mensch ist eine Art kleine geordnete Welt,

welche die Tendenz in sich hat

für sich selbst zu sorgen.

Als Einheit, einen "Organismus" könnte man ihn bezeichnen,

der aus verschiedenen Organen und Funktionen besteht,

die alle ihren eigenen Stellenwert im Ganzen haben.

Dieser Organismus ist ständig damit beschäftigt,

aus- und abzustoßen,

was hinderlich oder überflüssig ist

und um aufzufüllen, wo Mangel herrscht.

(Bruno-Paul de Roeck)

Im Menschen ist alles angelegt, was er braucht. Leider wurde im Laufe seines Lebens vieles verschüttet oder ist durch Nichtbeachtung verkümmert.

Irgendwann mag der Mensch nun spüren, dass ihm etwas fehlt, eine Unzufriedenheit breitet sich in ihm aus - und damit kommt der Wunsch nach Veränderung.

Dazu braucht es ein bestimmtes Maß an Bewusstheit. Da Bewusstheit auf Prozessen des Wahrnehmens und Erlebens von dem, was gerade ist, basiert, kann dieser Zustand nur in der Gegenwart stattfinden.

"Lose your mind and come to your senses." (Fritz Perl)

Frei übersetzt heißt das soviel wie:

Verlier deinen Verstand und komm zu (deinen) Sinnen... (beginne zu fühlen)

Diesen Zustand zu erreichen ist etwas ganz besonderes, denn es bedeutet, sich auch mit unangenehmen Dingen auseinanderzusetzen. Das Erlangen von Bewusstheit für die unerfüllten Wünsche und Bedürfnisse ist schmerzhaft und wird gerne vermieden. Leider stagniert durch diese Verdrängung auch das innere Wachstum.

Wie Veränderung passiert

Bewusstheit zu erlangen ist dasselbe wie Annehmen des Selbst und bildet die Voraussetzung dafür, etwas zu verändern. Sie ist der Schlüssel zur Selbstverwirklichung, denn nur, wenn ich spüre, was ich brauche, kann ich dem auch nachgehen.

Es geht bei allem darum, sich im Hier-und-Jetzt wahrzunehmen, denn nur im Jetzt liegt das Potenzial der Veränderung.

Es gibt etwas,

was man nur an einem einzigen Ort in der Welt finden kann.

Es ist ein großer Schatz;

man kann ihn die Erfüllung des Daseins nennen.

Und der Ort,

an dem der Schatz zu finden ist,

ist der Ort wo man steht.

(Martin Buber)

Vielleicht kennen Sie das auch. Sie möchten etwas an sich und Ihrem Leben verändern, nehmen es sicht fest vor und sind voll motiviert. Scheinbar unmittelbar darauf taucht eine Gegenkraft auf, die Sie davon abhält. Eine Veränderung findet von selbst statt. Wenn jemand etwas verändern möchte, so täte er vorher gut daran, den Wunsch nach ebendieser Veränderung aufzugeben. Dies ist das Paradoxon der Veränderung.

Veränderung ist immer erst durch die vorangegangene Annahme dessen, was da ist, möglich. Dies ist der schwierige Teil der Sache!

Denn wie oft entsteht der Wunsch nach Veränderung durch die Ablehnung eines eigenen Persönlichkeitsanteils, den wir am liebsten schnell aus unserem Selbstbild verdrängen wollen.

Veränderung geschieht,

wenn jemand wird, was er ist,

nicht wenn er versucht,

etwas zu werden,

das er nicht ist.

(Beisser, 1997)

Genau dieses Muster gilt es zu verstehen. Wenn man annimmt, was da ist, ereignet sich der Wandel von selbst. Folglich kommt erst durch die Aufgabe des Veränderungswunsches der natürliche Wachstums- und Veränderungsprozess in Gang., indem man durch Bewusstheit, Kontakt und Assimilation hindurch geht: (Schöpfer, 2014)

In jedem von uns sind die Ressourcen und Kompetenzen vorhanden, sich selbst zu verwirklichen und (geistig) zu wachsen. Zwingen Sie sich nicht mehr in Formen, Ziele oder Kleidungsgrößen hinein, vertrauen Sie dem Prozess der Selbstregulation, für den es wichtig ist, "festen Boden" unter den Füßen zu haben.

 

HOME

Herzenskunst

Kompetent - Herzlich - Einfühlsam     Kraft & Lebenslust